Liebe Eltern,
wie jeden Herbst und Winter beginnt auch dieses Jahr
bald wieder die Grippesaison. Dieser Elternratgeber soll Sie über die
Möglichkeiten informieren, sich vor einer Ansteckung an einer Grippe
(Influenza) zu schützen.
Was ist die Grippe?
Bei der Grippe
handelt es sich um eine Virusinfektion, die sehr leicht von Mensch zu
Mensch übertragen werden kann.
Bei uns treten erste Infektionsfälle meist Ende des
Jahres auf, die meisten Infektionen erfolgen im Zeitraum Januar bis März,
manchmal auch bis in den April hinein.
Das Virus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen,
also entweder direkt durch Husten oder Niesen oder indirekt über die Hände von
Erkrankten, an denen sich infektiöse Tröpfchen befinden. Auch auf Gegenständen
können die Viren noch mehrere Stunden ansteckend sein.
Erkrankte sind schon einen Tag vor dem Auftreten von
Beschwerden sehr ansteckend. Die Ansteckungsfähigkeit hält meist ca. 3-5 Tage
nach dem Beginn von Beschwerden an.
Was für Beschwerden hat man?
Die Krankheit beginnt meist mit plötzlichem hohem
Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen.
Zusätzlich tritt anschließend in vielen Fällen ein starker trockener Husten
auf. Bei Kleinkindern kann es außerdem auch zu Bauchschmerzen, Durchfall und
Erbrechen oder einer Mittelohrentzündung kommen.
Das Fieber dauert meist 4-6 Tage, die anderen
Beschwerden können auch 1-2 Wochen andauern.
Gibt es Komplikationen?
Bei Patienten mit einer vorbestehenden chronischen
Krankheit, wie Asthma, Diabetes, Herz- oder Nierenerkrankungen oder auch bei
Schwangeren, Personen über 60 Jahren oder jungen Säuglingen kann es zu
schwerwiegenden Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Herz-Kreislaufversagen
kommen.
Wie wird die Grippe behandelt?
Es gibt spezielle Medikamente, mit denen man
Grippepatienten behandeln kann. Wegen der möglichen Nebenwirkungen und dem
Risiko einer Resistenzentstehung werden diese Medikamente allerdings nur bei
Risikopatienten empfohlen und sind auch nur wirksam, wenn der Patient nicht
schon länger als 24 bis höchstens 48 Stunden erkrankt ist.
Deshalb behandelt man im Wesentlichen mit
fiebersenkenden Mitteln und achtet darauf, dass der Patient reichlich trinkt.
Wie kann man eine Grippeinfektion vermeiden?
Um sich selber und andere vor einer Ansteckung zu
schützen, ist es neben der Durchführung einer Grippeimpfung sinnvoll, dass man
während der Grippesaison
·
nach Kontakt mit anderen
Menschen öfters die Hände mit Seife wäscht,
·
darauf achtet, sich beim
Husten oder Niesen nicht die Hand, sondern den Ärmel vor das Gesicht zu halten,
·
größere
Menschenansammlungen wenn möglich meidet,
·
bei Fieber oder anderen
Krankheitszeichen zu Hause bleibt, bis man wieder gesund ist.
Wer soll sich impfen lassen?
Die Impfung gegen den Grippevirus ist vor allem für
Personen sinnvoll, bei denen die Grippe möglicherweise schwerer verläuft.
Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung vor allem für
Personen
·
mit einer chronischen
Grundkrankheit (Asthma, Diabetes, Herz-Kreislauf, Stoffwechsel, Immunschwäche,
…),
·
die schwanger sind ab
dem 2. Trimenon,
·
über 60 Jahren,
·
mit einem erhöhten
Ansteckungsrisiko (Kundenverkehr, Großraumbüro, Berufspendler mit
öffentlichen Verkehrsmitteln, medizinisches Personal, …) und Kontakt mit
Risikopatienten.
Da sich die Grippe vor allem in Schulen und
Kindergärten verbreitet, kann es auch sinnvoll sein, gesunde Kindergarten- und
Schulkinder zu impfen, wenn sich Personen mit einem höheren Risiko für
Komplikationen im Haushalt befinden.
In Baden-Württemberg übernehmen die Krankenkassen die
Kosten der Impfung für jeden, der sich impfen lassen möchte.
Wer soll nicht geimpft werden?
Die verfügbaren Impfstoffe sind für Säuglinge unter 6
Monaten nicht zugelassen. Die Impfung während der Stillzeit ist problemlos
möglich.
Da sich im Impfstoff Reste von Hühnereiweiß befinden
können, dürfen auch Personen mit einer starken Hühnereiweißallergie nicht
geimpft werden.
Wann und wie oft muss man impfen?
Da sich die Grippe vor allem ab Januar ausbreitet,
sollte man sich vorher impfen lassen. Der aktuelle Impfstoff ist meist ab
September des Jahres verfügbar.
Um für diesen Winter einen Schutz zu haben müssen
Kinder unter 12 Jahren, die noch nie gegen Grippe geimpft worden sind, zweimal
geimpft werden, alle anderen Personen nur einmal. Da sich das Virus jedes Jahr
ändert, ist man auch nur gegen das aktuelle Virus geschützt.
Will man im nächsten Winter auch wieder geschützt
sein, muss man sich mit dem dann aktuellen Impfstoff erneut impfen lassen.
Was sind die Nebenwirkungen?
Die Nebenwirkungen der Grippeimpfung sind
vorübergehend und dauern meist nicht länger als 2-3 Tage.
Im Einzelnen kann es öfters zu folgende Beschwerden
kommen: Rötung, Schwellung Schmerzen und Lymphknotenschwellungen an der
Einstichstelle, sowie Allgemeinsymptome wie Fieber, Frösteln, Schwitzen, Kopf-
und Gliederschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein.
Sehr selten kann es zu allergischen Reaktionen, Gefäßentzündungen
oder einer vorübergehenden Verminderung der Zahl der Blutplättchen kommen.
Grippeimpfstoff als Nasenspray
Seit 2012 gibt es in Deutschland für Kinder und
Jugendliche, einen Grippeimpfstoff den man nicht spritzt, sondern als
Nasenspray einnimmt.
Dieser Impftsoff ist besser veträglich und teilweise
auch besser wirksam, als der herkömmliche Grippeimpfstoff. Leider ist diese
Imfung zur Zeit noch keine Leistung der Gestzlichen Krankenkassen. Sollten Sie
Interesse an diesem Grippeimpfstoff für Ihr Kind haben, dann erkundigen Sie
sich bitte bei uns.
Impfung in der Schwangerschaft
Da Schwangere, Wöchnerinnen und kleine Säuglinge
Risikopatienten bei einer Grippeinfektion sind, gilt in Deutschland seit 2010
die Empfehlung, im Winter Schwangere ab dem zweiten Trimenon gegen Grippe zu
impfen.
Dadurch ist die Mutter als Schwangere und später als
Wöchnerin geschützt und auch das Baby bekommt über den Nestschutz bereits einen
Grundschutz gegen die Grippeerkrankung mit.
Zusätzlich kann es in diesem Fall auch empfehlenswert
sein, Familienmitglieder mit einem hohen Ansteckungsrisiko (Schul- oder
Kindergartenkind, beruflich erhöhtes Ansteckungsrisiko, …) ebenfalls zu
impfen, um so Mutter und Baby zu schützen.
Diesen und weitere Elternratgeber können Sie auch auf
unter www.schmetzer-heising.de lesen und herunterladen.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem kurzen Ratgeber
helfen konnten. Bei weiteren Fragen und zur Terminvereinbarung wenden Sie sich
gerne an uns.
Ihr Praxisteam.
Stand 2013